Wer aus einem Arbeiterhaushalt stammt, wird nicht nur in der Schule und Universität, sondern auch später im Berufsleben benachteiligt. Die Wissenschaftlerin Aylin Karabulut beschäftigt sich mit der Ausgrenzung von Arbeiterkindern, auch weil sie das selbst erlebt hat. Sie weiß, was Unternehmen besser machen sollten, um Aufsteiger zu fördern, statt zu diskriminieren.

ZEIT ONLINE: Sie sind Expertin für Gleichberechtigung und Ungleichheit. Und Sie finden, dass zu wenig über Klassismus gesprochen wird. Warum?

Aylin Karabulut: Weil Klassismus, also die Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft, immer noch zu wenig bekannt ist. Zum Glück reden wir oft über Rassismus oder die Ungleichheit der Geschlechter, aber über die Ausgrenzung von Arbeiterkindern sprechen wir zu selten. Und das, obwohl oft alles miteinander zusammenhängt.