Klassismus: "Die eigene Klasse prägt einen Menschen für immer"

Klassismus"Die eigene Klasse prägt einen Menschen für immer"

Francis Seeck forscht zu sozialer Ungleichheit und Klassismus und sagt: Vor allem Bildungsbürger grenzen andere aus. Und sind sich ihrer Privilegien zu selten bewusst.

Interview: David Gutensohn und Anne-Katrin Schade 2. Mai 2022, 9:04 Uhr 350 Kommentare

Sozialer Aufstieg ist für viele Menschen kaum möglich – auch weil die bürgerliche Elite das verhindert, sagt Francis Seeck. © [M] Sean Gladwell/Getty Images

Das Versprechen aufzusteigen und es einmal besser als die eigenen Eltern zu haben, ist trügerisch – und längst widerlegt, sagt Francis Seeck. Seeck ist in einem Haushalt mit Hartz IV aufgewachsen und hat in Kulturanthropologie promoviert. Heute forscht Seeck zu sozialer Ungleichheit an der Humboldt Universität in Berlin und sagt, dass der Klassismus der bürgerlichen Milieus andere diskriminiert und kaum verhindert werden kann.

ZEIT ONLINE: Viele Menschen glauben, dass die Zeit der Klassengesellschaft vorbei ist. Täuschen sie sich?