Ausländer, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ausländers · Nominativ Plural: Ausländer
Aussprache
Worttrennung Aus-län-der
Wortbildung
mit ›Ausländer‹ als Erstglied:
Ausländeramt
· Ausländeranteil · Ausländerarbeit · Ausländerbeauftragte · Ausländerbehörde · Ausländerbeirat · Ausländerbeschäftigung · ausländerfeindlich · Ausländerfeindlichkeit · Ausländerfrage · ausländerfrei · ausländerfreundlich · Ausländerfreundlichkeit · Ausländergesetz · Ausländergruppe · Ausländerhass · Ausländerhetze · Ausländerin · Ausländerintegration · Ausländerkind · Ausländerkolonie · Ausländerkonto · Ausländerkriminalität · Ausländermaut · Ausländerpolitik · ausländerpolitisch · Ausländerrat · Ausländerrecht · Ausländertreff · Ausländerwahlrecht · Ausländerzentralregister
· mit ›Ausländer‹ als Letztglied: EU-Ausländer
· mit ›Ausländer‹ als Letztglied: EU-Ausländer
eWDG
Bedeutung
Angehöriger eines fremden Landes
in gegensätzlicher Bedeutung zu Inländer
Beispiele:
ein Treffpunkt für Ausländer
man hört ihm an der Sprache an, dass er (ein) Ausländer ist
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Land · landen · Landung · ländlich · Ländler · Länderei · Landschaft · landschaftlich · Landser · Landenge · Landkarte · Landregen · Landsknecht · Landjäger · Landstreicher · Landstörzer · Landtag · Landsturm · Landwehr · Landwirt · Landwirtschaft · Ausland · Ausländer · ausländisch · Inland · Inländer · inländisch
Land n. ‘Festland (Gegensatz Wasser), Erdboden, Grundstück, dörfliche Gegend (Gegensatz Stadt), durch Grenzen abgeteiltes Gebiet, Staat’, ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. mnl. lant, asächs. aengl. nl. engl. anord. schwed. got. land (germ. *landa-) ist verwandt mit ablautendem schwed. linda ‘Brachland’ und wohl auch anord. lundr ‘Hain, Baum’ (eigentlich ‘freier Platz, eingefriedetes Land’), schwed. lund ‘Hain, Wald’. Im Vergleich mit air. land ‘freier Platz’, korn. lan, bret. lann, gall. *landa (woraus frz. lande) ‘Heide, Steppe’, apreuß. lindan (Akkusativ Sing.) ‘Tal’, aruss. ljadina ‘Unkraut, Gestrüpp’, russ. (landschaftlich) ljáda (ляда) ‘mit jungem Holz bewachsenes Feld, Neubruch, Rodeland, Bruch, Sumpflache’ läßt sich ie. *lendh- ‘freies Land, Heide, Steppe’ erschließen. Der Plural mhd. diu lant wird im Frühnhd. (in Anlehnung an die neutralen s-Stämme, s. Kalb) durch Länder ersetzt. Daneben begegnet (seit 15. Jh.) die Lande, so noch in festen Fügungen wie aus fernen Landen ‘Ländern’; vgl. auch die Niederlande. – landen Vb. (vom Wasser her) ‘am (Fest)land ankommen, anlegen’, (aus der Luft) ‘auf dem Boden niedergehen, aufsetzen’, übertragen ‘am Ziel ankommen’, aus der Seemannssprache, mnd. mnl. nl. landen, engl. to land, älteres hd. länden ablösend (17. Jh.), vgl. ahd. lenten (8. Jh.), mhd. lenden, lenten ‘an Land bringen, landen, ans Ziel bringen, beenden’. Landung f. ‘das Ankommen, Anlegen an Land’ (Anfang 18. Jh.), danach auch von Flugzeugen ‘das Niedergehen, Aufsetzen auf dem Boden’. ländlich Adj. ‘dem Land angemessen’ (16. Jh.), lantlich (15. Jh.); auch (im Gegensatz zu städtisch) ‘dörflich’ (18. Jh.). Ländler m. Volkstanz im Dreivierteltakt (Ende 18. Jh.), aus dem Landl (Österreich ob der Enns) stammend. Länderei f. ‘zusammenhängendes, wirtschaftlich nutzbares Gebiet’ (16. Jh.), meist im Plural Ländereien. Landschaft f. ‘geographisch zusammenhängendes Gebiet mit einem bestimmten Charakter, mit bestimmten Eigenschaften’, ahd. lantscaf (8. Jh.), -scaft (um 1000), mhd. lantschaft ‘Landschaft, Land’, auch ‘Einwohnerschaft des Landes, die versammelten Stände eines Landes’; in der Malerei ‘Darstellung einer Landschaft’ (Anfang 16. Jh.). landschaftlich Adj. ‘der Landschaft angehörend’, auch ‘zur Sprache eines bestimmten Gebiets gehörend’ (18. Jh.). Landser m. ‘einfacher Soldat’ (ausgehendes 19. Jh., im zweiten Weltkrieg als Selbstbezeichnung der Soldaten allgemein geläufig), unter sächsischen Soldaten als Anrede im Sinne von ‘Landsmann’ entstanden, vgl. . Wb. d. dt. Umgangsspr. 4 (1966) 142 Landenge f. ‘schmaler Landstreifen zwischen zwei Meeren, der zwei größere Festlandsmassen miteinander verbindet’ (18. Jh.), älter Erdenenge (Ende 17. Jh.), gebildet nach voraufgehendem Meerenge (s. d.). Landkarte f. ‘Atlas, kartographische Darstellung (eines Ausschnitts) der Erdoberfläche’ (2. Hälfte 17. Jh.). Landregen m. ‘lang anhaltender, sich über große Gebiete ergießender Regen’ (15. Jh.). Landsknecht m. ‘in den kaiserlichen Ländern, nicht im Ausland angeworbener Söldner für die Fußtruppe’, zuerst im Zuge der Neugestaltung des Heeres unter Maximilian I. (15. Jh.); durch volksetymologische Anlehnung an Lanze (s. d.) häufig auch Lanzknecht (um 1500). Landjäger m. ‘Landpolizist, Gendarm’ (18. Jh.); auch (schweiz. südwestd.) ‘harte Dauerwurst’ (Benennungsmotiv ungeklärt). Landstreicher m. ‘Vagabund’ (15. Jh.), zu streichen (s. d.) im Sinne von ‘herumstreifen, herumwandern’. Landstörzer m. ‘Landstreicher, Vagabund’ (17. Jh.), mhd. sterzer, sterzel ‘Vagabund, Bettler’, zu mhd. sterzen ‘müßig umherschweifen, wandern’, starzen ‘aufrecht gehen, stolzieren’; wohl zu starren ‘steif sein, aufrecht stehen’ (s. d.) gehörig. Landtag m. ‘politische (ursprünglich auch gerichtliche) Körperschaft, die die Interessen eines Landes vertritt, Versammlung der Stände eines Landes’, eigentlich ‘Tag, an dem die Vertreter eines Landes zu gerichtlicher und politischer Tätigkeit zusammenkommen’, mhd. lanttac ‘Versammlung zum Landgericht’. Landsturm m. ‘letztes Aufgebot aller wehrfähigen Männer’ (17. Jh.); eigentlich ‘Sturmgeläut im ganzen Land bei (Kriegs)gefahr’ (schweiz., um 1500). Landwehr f. ‘Gesamtheit aller zur Landesverteidigung bestimmten Kräfte’, neu belebt in den Befreiungskriegen nach mhd. lantwer ‘Landesverteidigung, die Verteidiger des Landes, Befestigung an der Landesgrenze, die rings um die Stadt gezogenen Gräben und Schranken’ (s. 1Wehr f.). Landwirt m. ‘Leiter eines bäuerlichen Betriebes, ausgebildeter Agronom’, zuerst ‘Gastwirt auf dem Lande’ (17. Jh.). Landwirtschaft f. ‘Bauernhof, planmäßiger Betrieb von Ackerbau und Viehzucht’ (18. Jh.). Ausland n. ‘das nicht zum eigenen Land gehörige Gebiet, fremdes Land’ (17. Jh.), rückgebildet aus Ausländer m. ‘Fremder, aus einem anderen Land Stammender’, mhd. ūʒlender, und ausländisch Adj. ‘fremd, dem Ausland angehörend’, mhd. ūʒlendisch (beide 14. Jh.); doch vgl. mhd. ūʒlant ‘außerhalb der Gemarkung gelegenes Gut’, mnd. ūtlant ‘Land außerhalb des Deiches’, ahd. ūʒlenti n. ‘Strand’ (9. Jh.). Inland n. ‘das Innere eines Landes, das Staatsgebiet innerhalb seiner Grenzen’ (19. Jh.); vgl. mhd. inlende n. ‘Heimat, Herberge, Quartier’. Inländer m. spätmhd. inlender, Gegenwort zu Ausländer. inländisch Adj. (Anfang 16. Jh.); vgl. mhd. inlendic ‘im Lande, zu Hause’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ausländer ·
Ausländischer Mitbürger ·
Fremdling ·
Fremdstämmiger ·
Migrant ●
(Person) mit Migrationshintergrund politisch korrekt ·
(Person) mit Zuwanderungsgeschichte variabel, politisch korrekt ·
(Person) mit ausländischen Wurzeln politisch korrekt ·
Gastarbeiter veraltet ·
Kanake derb, beleidigend ·
Tschusch (meist abwertend) ugs., österr.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Ausländer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ausländer‹.
Andersdenkende
Asylant
Asylbewerber
Asylsuchende
Ausländerin
Aussiedler
Deutsche
Einheimische
Inländer
Prozent
Schweizer
Spätaussiedler
Staatenlose
ausreisepflichtig
einbürgerungswillig
eingebürgert
eingereist
feindlich
geduldet
heimatlos
kriminell
kriminelle
lebend
minderjährig
straffällig
unbegleitet
unerwünscht
überzählig
Verwendungsbeispiele für ›Ausländer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Gesetz bezog sich auf die Ausländer wie auf die Deutschen?
[o. A.: Einhunderteinundvierzigster Tag. Mittwoch, 29. Mai 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 10762]
Und das kommunale Wahlrecht für Ausländer muß man erst mal gesellschaftlich erkämpfen.
[Der Spiegel, 20.03.1989]
Erst seit einigen Jahren ist dies grundsätzlich auch anderen Ausländern gestattet.
[o. A. [nien]: Baikonur. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1998]]
Man sah mir wohl den Ausländer an, denn plötzlich kam ein eleganter Herr mit ausgestreckter Hand auf mich zu, um mich zu begrüßen.
[Ardenne, Manfred v.: Ein glückliches Leben für Technik und Forschung: Berlin: Verlag der Nation 1976, S. 181]
Denn nur damit lassen die Herren bei der Immigration Ausländer in ihr Land.
[Die Zeit, 27.04.2000, Nr. 18]
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